Nicht nur in Start-Ups und Schülerprojekten setzen sich immer mehr flexible und direkte Managementprinzipien durch, sondern auch in großes Unternehmen bis in in die Kultusministerien. Was macht es so attraktiv, abseites von festgelegten Projektplänen zu arbeiten? Und wie wird diese Agilität erfolgreich?

Die Zukunft vorhersagen…

“Ach hätten wir es doch vorher gewusst, dann hätten wir es ganz anders gemacht… ” Das hört man wohl all zu oft in laufenden Projekten mit traditionellem Projektmanagement entlang starrer Projektablaufplänen. Dann versucht man fieberhaft alle Fehler zu identifizieren, die Schuldigen zu bestrafen und alles gut zu Dokumentieren, damit es das nächste Mal besser vorbereitet werden kann. Die Planungsphasen werden dabei unendlich lang und da beim nächsten Mal eh alles anders ist, helfen auch die festgelegten neuen Prozess nichts.

Die Zukunft offen begrüße

Agils Projektmanagement macht es ganz anders und versucht erst gar nicht alles vorherzusagen. Zeitpläne, die eh nicht eingehalten werden können, werden erst gar nicht erstellt.

Stattdessen wird versucht durch methodische Strukturen eine Klarheit zu schaffen, die inhaltliche Ungewissheit und Flexibilität ermöglicht. Ablaufpläne, Produktionskonzepte etc. gibt es nicht. Stattdessen sollen die, die am nächsten am Problem dran sind, mitdenken, mitreden und selbst entscheiden. Der Auftraggeber bzw. die Geschäftsführung muss dafür klare Prioritäten statt klarer Befehle haben. Die an der Umsetzung beteiligten müssen gut vernetzt und jeder Zeit in den Austausch gehen können.

Scrum

Eine fundamentale Methode der Agielen Zusammenarbeit ist Scrum (“getümmel”), was die Arbeitsweise in einer agilen Problemlösung charakterisiert. Unverständliche Vorgaben aus “dem Management” gibt es nicht, denn damit würden die Mitarbeitenden innerlich kündigen und aufhören selbst bessere Lösungen zu entwickeln.

Stattdessen gibt es begrenzte Zeiträume, den sogenannten Sprint, in denen alle zusammen arbeiten, sich regelmäßig updaten und schnell erste Ergebnisse liefern, die man direkt mit den Kunden prüfen, und ggf. drauf aufbauen kann. Währen der Sprits darf das Management nicht hinein reden, Prioritäten ändern oder gar Lösungswege verbieten. Der “Scrummaster” wacht über diesen Prozess und dass alle nötigen Infos fließen. Erst am Ende des Sprints gibt es eine Auswertung und der Auftraggeber bzw. “Project-Owner” ist eingeladen, sein Feedback zu geben.

Besonders in der Softwareentwicklung hat sich dieser Prozess bewährt.

Durch die klare methodische Vorgabe in Form eines Ablaufs von Planning – Doing – Reviewing – Celebrating und klarer Rollen wird Chaos und störende Macht-Hierarchien vermieden..

Karte #agiler Organisationen

Folgende Organisationen arbeiten nach agilen Methoden oder beraten zu diesen.

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Ähnliche Methoden

  • Der Workshop “Vision – Projekt – Ziel” gibt eine schrittweise Einführung in Projektmanagement, besonders für Initiativen junger Menschen.
  • Der Workshop “Zwischen Basisdemokratie und Diktatur” beleuchtet die Möglichkeiten von hierarchiefreier Selsbtführung, gerade in bestehenden Initiativen und Unternehmen.
eduScrum hilft SchülerInnen in einer Selbstverantwortung beim Lernen zu kommen.

Quellen

Eine gute Darstellung von Agilem Projektmanagement findet sich hier: https://www.microtool.de/wissen-online/was-ist-agiles-projektmanagement/

Rückmeldung und Anfragen

Referent und Berater für Selbstführung und agielen Organisationsprozessen ist Helmut Wolman, Helmut@bildungsagenten.org